Schafwolle ist ein einzigartiges Naturprodukt, welches durch das Scheren von Schafen gewonnen wird. Die Geschichte von Schafwolle reicht bis in die Steinzeit zurück. Ihre Vorzüge, wie die Wärmeisolierung, haben sie zu einem unverzichtbaren Material in verschiedenen Lebensbereichen gemacht. Schafwolle sorgt für angenehme, temperaturausgleichende Wärme und ist gleichzeitig schmutzabweisend und selbstreinigend. Die gekräuselte Struktur der Wollfasern ermöglicht es ihnen, Feuchtigkeit aufzunehmen und wieder abzugeben, ohne sich nass anzufühlen. Im 19. Jahrhundert wurde noch die Hälfte der Kleidung aus Schafwolle hergestellt. Doch in den letzten Jahrzehnten hat die Schafwolle in Deutschland an Marktwert verloren, verdrängt durch synthetische Fasern.
Schafhaltung heute
Die heutige Schafhaltung in Niedersachsen umfasst rund 230.000 Tiere, die jährlich geschoren werden. Die Schur ist bei allen Schafrassen, die erblich bedingt keinen Wollwechsel aufweisen Pflicht. Wenn man die Schafe nicht regelmäßig schert, kann das dazu führen, dass sie Probleme haben, ihre Körpertemperatur zu regulieren, eher von Außenparasiten befallen werden sowie ihre neugeborene Lämmer Schwierigkeiten haben, die Zitzen zu finden. Trotz der bemerkenswerten Eigenschaften der Naturfaser wird die Wolle oft entsorgt, da die Nachfrage danach sinkt. Besonders robuste Sorten wie die von Heidschnucken finden kaum Abnehmer. Die Säuberung und Verarbeitung ist zu zeit- und kostenaufwendig und lohnt sich nicht. Nur weniger Schäfer schaffen es, die Wolle gewinnbringend an Unternehmen, welche die Wolle weiterverarbeiten, zu verkaufen. Die Nachfrage besteht eher für schneeweiße Wolle – diese kommt bei den deutschen Schafrassen jedoch selten vor. Aus diesem Grund setzen erste Schäfer auf haarlose Rassen, um sich den Herausforderungen des Marktes anzupassen.
Beitrag zum Naturschutz
Schäfer spielen heutzutage vor allem eine bedeutende Rolle in der Landschaftspflege. Ein wesentlicher Grund für die Schafhaltung ist der Beitrag zum Naturschutz und zur Deichsicherheit. Heidelandschaften brauchen das Abweiden durch Schafe, um ihre charakteristische Vegetation zu bewahren. Deiche, die das Land vor der Nordsee schützen, profitieren vom Tritt der Schafe, da dieser eine stabile und dichte Grasnarbe fördert.
Wo kommt die Wolle zum Einsatz?
Die Vielseitigkeit der Schafwolle zeigt sich in ihrer Nutzung für Kleidung, Bettwaren, Möbelpolsterung und sogar in technischen Filzen für industrielle Anwendungen (Maschinenbau und Luftfahrtindustrie). Als Dämmstoff ist sie besonders geschätzt, da sie neben effektiver Wärme- und Lärmdämmung gleichzeitig eine natürliche Schimmelresistenz und Brandschutz bietet. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) hebt sie als nachhaltiges Dämmmaterial hervor. Obwohl Schafwolle in Deutschland nicht in großem Maßstab produziert wird und daher teurer ist als herkömmliche Dämmstoffe, ist sie dennoch eine interessante Alternative für Sanierungsprojekte. Besonders in Räumen mit Schadstoffbelastung wird sie häufig verwendet, da sie Schadstoffe wie Formaldehyd bindet und in ungefährliche Stoffe umwandelt.
Die Verwendung von Schafwolle als Dünger
Schafwolle dient auch als wirksamer Langzeitdünger. Dank ihres hohen Gehalts an Keratin, Kohlenstoff, Stickstoff, Wasserstoff und Sauerstoff ähnelt sie den positiven Eigenschaften von Hornspänen. Vor allem unbehandelte Schafwolle ist als Dünger besonders effektiv, da sie bis zu 12 % Stickstoff enthält und reich an Nährstoffen wie Schwefel, Kalium, Magnesium und Phosphor ist. Wenn du deinen Garten damit düngen möchtest, frage einfach bei einem Schäfer nach. Viele bieten sie gegen einen geringen Aufpreis an oder verschenken sie sogar. Hier findest du einen Schäfer in deiner Nähe.
Tipp
Bettdecken aus Schafwolle eignen sich besonders gut für Menschen, die nachts viel Wärme benötigen oder dazu neigen, zu schwitzen. Die temperaturregulierenden Eigenschaften der Wolle sorgen für ein angenehmes Schlafklima.
Die Verwendung von Schafwolle reicht bis in die Steinzeit zurück. Im Laufe der Zeit wurde sie zu einem unverzichtbaren Material. Doch nach dem 19. Jahrhundert ist der Wert der Schafwolle in Deutschland stark gesunken, da sie von synthetischer Kleidung verdrängt wurde. Ein wesentlicher Grund für die Schafhaltung heutzutage ist der Beitrag zum Naturschutz und zur Deichsicherheit.
Wo kommt die Wolle zum Einsatz?
Schafwolle findet vielfältige Verwendung: von Kleidung und Bettwaren bis hin zur Polsterung von Möbeln und technischen Filzen für verschiedene Branchen. Besonders als Dämmstoff ist sie beliebt, da sie natürlich resistent gegen Schimmelbildung ist und guten Brandschutz bietet. Schafwolle ist dank ihres Gehalts an wichtigen Nährstoffen auch als Langzeitdünger effektiv.
Tipp
Dank ihrer temperaturregulierenden Eigenschaften eignen sich Bettdecken aus Schafwolle besonders gut für Menschen, die nachts viel Wärme benötigen oder dazu neigen, zu schwitzen.