Gemeinsam stärker
Agrargenossenschaften sind Zusammenschlüsse von Landwirten und bäuerlichen Familien mit dem Ziel, die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Belange durch einen gemeinsamen Geschäftsbetrieb zu fördern.
Vielfalt der Genossenschaften
Agrargenossenschaften gibt es in den verschiedensten Bereichen und sie reichen von der Lebensmittelproduktion und -vermarktung über Landmaschinentechnik-Verleih bis hin zu Energieerzeugung.
Eine der größten Molkereigenossenschaft in Deutschland ist z. B. der DMK Deutsches Milchkontor GmbH: Sie sammelt die Milchprodukte von Mitgliedsbetrieben, verarbeitet und vermarktet diese.
Die Winzergenossenschaft Mayschoss-Altenahr eG ist die älteste Winzergenossenschaft der Welt, die sich im Ahrtal in Rheinland-Pfalz befindet und Wein aus der Region produziert und vermarktet.
Landgard eG ist einer der größten Erzeugergenossenschaften für Obst, Gemüse und Blumen in Deutschland und Europa, die eine breite Palette von Produkten vermarktet.
Ein Beispiel für eine Landmaschinengenossenschaft ist der Maschinenring: Dabei handelt es sich um eine Genossenschaft, die landwirtschaftliche Dienstleistungen wie Maschinenverleih, Erntehilfe und Arbeitskräftevermittlung anbietet.
Natur- und Landschaftspfleger
Agrargenossenschaften übernehmen nicht nur wirtschaftliche, sondern auch ökologische Verantwortung. Sie setzen moderne Technologien ein, um die Bodenbearbeitung, Düngung und den Pflanzenschutz effizienter und umweltschonender zu gestalten. Zudem erbringen sie vielfältige weitere Leistungen, die ansonsten unterbleiben würden oder durch staatliche Stellen auf Kosten der Steuerzahler erbracht werden müssten. So engagieren sich Agrargenossenschaften aktiv im Naturschutz, indem auf ihren Flächen Landschaftselemente, Blüh- und Windschutzstreifen sowie Bienenweiden und Wildäcker auf eigene Kosten anlegen und pflegen.
Naturland e. V. ist einer der führenden ökologischen Anbauverbände in Deutschland, der Naturschutz betreibt und nachhaltige Landwirtschaftspraktiken fördert. Die Genossenschaft Biokreis e. V. fördert hingegen den ökologischen Landbau und setzt sich für den Erhalt von natürlichen Lebensräumen und Artenvielfalt ein.
Versorgung mit erneuerbarer Energie
Agrargenossenschaften sind vielfach aktiv bei der Produktion erneuerbarer Energien aus Wind, Sonne und Biogas. Im Hinblick auf eine effiziente Nutzung von Wärme aus Biogasanlagen sind sie Initiatoren von Nahwärmenetzen zur Versorgung von Dörfern und kommunalen Einrichtungen mit Wärmeenergie. Sie leisten somit einen wichtigen Beitrag, um den Einsatz fossiler Energieträger zu reduzieren und tragen damit aktiv zum Klimaschutz bei.
Ein Beispiel für eine Genossenschaft, die grünen Strom erzeugt und auch selbst an ihren Standorten nutzt, ist die AGRAVIS Raiffeisen AG.
Eine Genossenschaft, die sich auf die Produktion von erneuerbarer Energie in Niedersachsen konzentriert, ist z. B. die Energiegenossenschaft Braunschweiger Land eG.
Verbesserung von Wirtschaftskraft und Lebensqualität
Die Agrargenossenschaften sind in der Regel die größten Arbeitgeber und Steuerzahler in den Gemeinden. Durch ihre nicht-landwirtschaftlichen Nebenbetriebe wie Tankstellen, Autowerkstätten, Hofläden und Gaststätten stärken Agrargenossenschaften die Wirtschaftskraft im ländlichen Raum und schaffen Arbeitsplätze. Sie leisten somit einen wichtigen Beitrag zur Grundversorgung an Dienstleistungen, die andere Anbieter aus ökonomischen Gründen vielfach nicht mehr aufrechterhalten.
Gemeinsam stärker
Agrargenossenschaften sind Zusammenschlüsse von Landwirten und bäuerlichen Familien, die wirtschaftliche, soziale und kulturelle Belange durch einen gemeinsamen Geschäftsbetrieb fördern. Die Genossenschaft ist eine Rechtsform, die von der Landwirtschaft traditionell genutzt wird, um die Effizienz zu steigern und die Marktposition zu stärken.
Agrargenossenschaften setzen moderne Technologien ein, um ökologische Verantwortung zu übernehmen und engagieren sich im Naturschutz, indem sie auf ihren Flächen Landschaftselemente pflegen und Biotope schaffen. Zudem spielen sie eine wichtige Rolle bei der Produktion erneuerbarer Energien und tragen zur Stärkung der Wirtschaftskraft im ländlichen Raum bei.